Engadin Fotos - wandern in Bildern

Wandervorschläge und Stimmungsbilder

Willkommen im Engadin

Wandervorschläge Stimmungsbilder und Lanschaftsfotos

Val dal Fain - lej da la Pischa - fuorcla da la Pischa - Lej Languard - Paradisohütte - Pontresina. | Ils Lejins auf Furtschellas | Bever - Chamanna Jenatsch CAS | Val Champagna - Lej da Muragl - Muottas Muragl - Samedan | Sils - Lej da la Tscheppa - Julier - Silvaplana - Sils | Talstation Lagalb - Val Minor - Lej Minor - Umrundung Lagalb | Piz Campasc | St. Moritz Bad - lej da l' ova cotschna - piz da l' ova cotschna | Sils Maria - Val Fex - Sils Maria | Champfèr - Val Suvretta - Suvretta da Samedan - val Bever - Bever | grosser Rundlauf Samedan | Samedan – Punt Muragl – Samedan Rundlauf | Bahnhistorischer Lehrpfad Preda – Bergün | Via Engiadina: Silvaplana - Sils - Grevasalvas - Maloja | Madulain – Chamanna Es-cha – Albulapass – La Punt | Samedan - Piz Padella - Samedan | Via Engiadina: Bever - Samedan – Celerina – St. Moritz | Pontresina, Surovas - Muottas da Puntraschigna - Pontresina | Sils – Val Fedoz – Isola – Sils |






Val dal Fain - lej da la Pischa - fuorcla da la Pischa - Lej Languard - Paradisohütte - Pontresina.


wandern im Engadin, Kartenausschnitt - zum vergrössern klicken
Von den Berninahäusern in die val dal Fain. Von da aus hoch zum lej da la Pischa und dann über den Sattel ins Tal unter dem Piz Languard. Über die Paradisohütte hinunter nach Pontresina

Zeit : 5 1/2 h
Höhenmeter : 798 m
Distanz : 9 km

Fotos und Eindrücke der Tour
Karte in Google Earth anzeigen



Wie der Kurzbeschrieb schon andeutet, haben wir ein sehr volles Tagesprogramm. Unsere Tour beginnt bei den Berninahäusern, wo das Heutal ins Berninatal mündet. Dorthin gelangen wir mit der Berninalinie der RhB. (Haltestelle Bernina Suot oder Diavolezza aussteigen. Es sind beide etwa gleich weit vom Einstieg entfernt). Man kann natürlich auch mit dem Auto kommen. Dabei ist aber zu bedenken, dass unsere Tour nicht dort endet, wo sie anfäglich startete. Im Sommer findet man auf den grossen Parkplätzen von Diavolezza und Lagalb meist freie Plätze. Als erstes begeben wir uns in Richtung Heutal (Val dal Fain) Der Einstieg ist von Diavolezza aus zwei Kurven der Passstrasse entlang hinunter Richtung Berninahäuser. Von dort zieht ein breiter, befahrbarer Feldweg leicht an, in das Val dal Fain hinein. Zuhinterst im Val dal Fain gibt es eine Alp (die Alp Stretta ). Das Val dal Fain - zu Deutsch Heutal - ist bei den Biologiestudenten bekannt und beliebt. Hier soll man auf ein paar wenigen Quadratkilometern, die noch dazu relativ schnell und leicht zu erreichen sind, praktisch die gesamte Flora der Alpen antreffen können. Wundern sie sich also nicht, wenn sie im Juni und Juli ganze Heerscharen junger Leute dort hinten finden. .
Nach dem vorderen Drittel des Val dal Fain treffen wir auf einen Wegweiser, der uns Richtung Pischa zeigt. Wenn wir da hoch schauen, können wir einen kleinen Wasserfall erblicken. Dort verlassen wir den Feldweg, der weiter Richtung Alp Stretta hinten im Heutal führt, und folgen dem relativ steil ansteigenden Weg. Der anstrengende Teil dieser wunderschönen Tour hat begonnen. die nächste Stunde werden wir damit zubringen, auf dem steilen Pfad die rund 700 Höhenmeter von der Diavolezza Talstation (2093 m über NN) bis zum Lej da Pischa (2770 m über NN) zu überwinden. .
Dabei hat man recht bald eine schöne Sicht auf das Heutal. Am Horizont erheben sich majestätisch die Gipfel des Berninamassivs. Allen voran der Piz Palü, der ein treuer Begleiter auf der Route ist. Am Hang vis a vis können wir am Piz Alv ungefär abmessen, wie weit wir schon aufgestiegen sind. .
Kurz vor dem Hochplateau, auf dem wir diverse kleine Seen finden, traversieren wir eine recht grosse Quelle, die mitten auf dem Weg entspringt und kommen dann in ein leicht felsiges Gelände. Der Pfad ist dort mit Stahlseilen gesichert, damit man nicht in die Tiefe stürzt. Keine Bange also. Trittsicherheit ist sowieso immer oberstes Gebot in den Bergen. .
Wir erreichen das schieferige Hochplateau, das auf den ersten Blick wie eine Mondlandschaft anmutet. Es gibt kaum Grünes und die Landschaft ist von handgrossen Schiefersteinen übersäht. Das Gelände sieht aus, als sei eine riesige Planierraupe drübergerollt, und hätte alle Steine flach ins Gelände gedrückt. Man findet eine selten gesehene Farbenpracht wieder die Steine haben von grauen über rote und braune Tönungen fast das ganze Spektrum zu bieten. .
Auf den zweiten Blick verschwindet auch unser Eindruck von der Mondlandschaft. Unzählige kleinwüchsige Pflanzen vermögen sich gegen das Rauhe Klima zu behaupten. Auf ganz eng begrenztem Raum, gleich am Ende des Aufstieges fällt ein Pflänzchen ganz besonders auf: Eine ganz niedrige, knallgelbe Mohnart. Es ist dies der Rhätische Mohn (Papaver alpinum). In der Schweiz soll er nur im Engadin vorkommen, und hier ebenfalls nur an ganz seltenen Stellen wie hier. Ich muss jedenfalls sagen, dass mir die Pflanze noch nirgends sonst begegnet ist. .
Wenn man aus dem Steilhang auf eine flachere Ebene kommt, lohnt es sich, einen Abstecher gegen Osten (also nach rechts) über zwei kleine Hügel zu machen. Man wird hinter dem ersten einen ganz kleinen See und hinter dem zweiten einen grösseren See, den Lej da la Pischa entdecken. Letzterer speist den kleinen Wasserfall, den wir beim Aufstieg immer zu unserer Rechten als Ziel des Aufstiegs gesehen haben. Pischa heisst auf romanisch "brünzeln" (urinieren) Man findet diesen Begriff als Flurname immer wieder im rhätischen Gebiet, wenn man einen kleinen Wasserfall antreffen kann. So auch beim weitaus bekannteren Pischahorn bei Davos, mit der Pischabahn.
Wer mag, kann auch noch einen kleinen Abstecher auf den Piz dal Fain im südosten des Sees machen. der Aufstieg dauert noch ca. 10 Minuten. Man hat von da aus nochmals einen schönen Blick auf die Berninakette.
Vom See aus kommt nun noch ein kleiner Aufstieg Richtung Nordwesten über die Fourcla Pischa. Diese führt östlich am Piz Albris vorbei. Wer sich ein bisschen achtet kann Mengen an Spuren von Steinböcken entdecken. Der Piz Albris beherbergt die grösste Steinbockpopulation in Europa. Mit etwas Glück kann man auch die Steinböcke beobachten. Steinböcke zeigen vor Menschen eigentlich wenig Furcht. Mir ist es schon ein paarmal geschehen, dass ich ihnen unwillentlich zu nahe gekommen bin. Wenn man unvermittelt 5 Meter vor einem Steinbock steht, habe ich zumindest immer das Gefühl, das gute Tier weiss nicht so recht, was es jetzt machen soll:
Soll es stillstehen, und nicht der gleichen tun, soll es weglaufen oder soll es das Ding da gegenüber einfach überrennen? Bis heute haben sie sich immer fürs davonlaufen entschieden. Und ganz entschieden nicht rennen! Sie sind in felsigem Gelände unglaublich geschickt, die kommen eh allem davon, denke ich. Wenn wir nach kurzem Aufstieg auf dem Sattel, der Fuorcla da la Pischa angekommen sind, kommen wir in das kleine Tal oberhalb von Pontresina, das sich der Ovel dal Languard in die Landschaft gefressen hat. Zu unserer Rechten thront der 3262m hohe Piz Languard. Von hier aus geht es den Steinbockweg lang unter dem Languard durch zum Schafberg, wo Segantini so gerne gemalt hat. Aber dies nur für die tüchtigeren Berggänger. Den meisten wird es allmälich reichen. Diejenigen, die nicht unbedingt weiter gehen wollen, sollten aufpassen, dass sie nach etwa einem Kilometer den Wegweiser Richtung Paradisohütte nicht verfehlen. Der Pfad ist je nach Vegetationsverhältnis stellenweise nicht immer gut zu erkennen. Nach der Überquerung eines Baches kommt der wohl schwierigste Teil der Wanderung. Der Weg geht jetzt ganz steil den Hang zwischen den Felsen runter. Der sandige Kies ist manchmal etwas rutschig. Unten erwartet uns erneut ein kleiner See. Der Lejin Languard. Der Lej Languard hat eine der schönsten Farbgebungen unter den Bergseen die ich kenne. Er ist in eine hohe Felswand eingebettet, die ihn fast vollständig umgibt. Nur gegen Nordwesten gibt sie die Sicht auf ein Panorama frei, das von Piz Albana und Piz Güglia (Piz Julier) bis zum Piz Ot und Piz Spinas reicht.Vom Lej Languard aus geht der Weg rechts vom Bach hinunter und überquert das kleine Tal. Dort gibt es nochmals einen kleinen Aufstieg, und schon sind wir auf der Paradisohütte. Der Blick von dort auf die Berninaberge ist absolut atemberaubend und einmalig. Pia und Andri Grass empfangen sie dort herzlich. Dann geht es über den Röntgenweg hinunter nach Pontresina. Hier kommt man durch einen ganz typischen Engadiner Wald. Ein wunderschöner Abschnitt. Und eine Augenweide nach dem vielen kargen oberalpinen Gelände. Der Röntgenweg, der im Zick Zack den steilen Hang oberhalb von Pontresina hinunter führt, ist nach dem deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen benannt. Er entdeckte die nach ihm benannten Röntgengstrahlen (x-strahlen) und war der erste Nobelpreisträger in Physik. Professor Röntgen verbarchte seine Ferien gern in Pontresina und soll den Weg sehr gerne gegangen sein. Unsere Wanderung endet am oberen Ende von Pontresina.



Bilder, Fotos und Eindrücke der Tour


Wichtiges und Wissenswertes zum Thema Wandern