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Piz Campasc


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Vom Hospiz des Bernina Passes richtung Süden über Giuf der Westflanke lang Hoch auf den Piz Campasc und zurück. Tour zu einem unglaublichen Aussichtspunkt

Zeit : 3 h
Höhenmeter : 276 m
Distanz : 4 km

Fotos und Eindrücke der Tour
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Vorab eine Bemerkung zum Schwierigkeitsgrad der Wanderung: Der Weg zum Piz Campasc ist nicht weit. Alles in allem sind es knapp 5 Kilometer hin und zurück. Und auch 270 Höhenmeter sind im Engadin alles andere als eine gewaltige Tour. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier mit einem Gipfel zu tun haben und dass wir uns schon am Ausganspunkt im Hochalpinen Gelände befinden. Was ich sagen möchte: Der Weg erfordert ein Mindestmass an Schwindelfreiheit, hohe Trittsicherheit und an manchen Stellen sind die Hände zu Hilfe zu nehmen. Es ist also kein Turnschuhwanderweg! Bei nasser Witterung sind die Finger davon zu lassen.
Auf dem Bernina Hospiz lassen wir unser Auto stehen (Vorsicht: auch wenn es nur ein Kiesplatz ist, der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Wir sind in etwa 3 Stunden wieder zurück). Wer Lieber mit dem Zug anreist, Und die Zugfahrt von Pontresina über den Berninapass ist weltbekannt und eine der Schönsten in Europa, sollte an der Haltestelle Bernina Hospiz aussteigen. Der Zugreisende brockt sich ungefähr 50 Höhenmeter Zusätzlich ein, weil die Bahnstation unten am Lago Bianco liegt. Für den Bahnreisenden gilt es erst zum Bernina Hospiz hochzusteigen. Ab dort ist der Weg der gleiche. Zunächst folgen wir einem relativ flach verlaufenden Pfad, der an zahlreichen kleinen Tümpeln vorbeiführt. Mal bergauf, mal bergab. Man muss auf dem ganzen Weg bis zum Fusse des Berges gut den Weg im Auge behalten. Er ist nicht immer gut erkennbar, und er wurde offensichtlich schon sehr lange nicht mehr frisch gemalt. Die weiss-rot-weissen Markierungen sind fast nicht mehr zu erkennen.
Alsdann stehen wir nach ca. 1.5 Kilometern vor dem Aufstieg. Wie bereits gesagt, ist der Weg an einer sehr steilen, exponierten Flanke angelegt. Unsere Schwindelfreiheit wird bereits auf den ersten Aufstiegsmetern auf die Probe gestellt. Ein ganz kurzes Stück geht es dem Nordgrat entlang hoch. Links und rechts geht es steil 500 Meter in die Tiefe. Wir steigen dann an der Westflanke lang hoch. Hier gibt es ein paar hohe Stufen, bei denen das zu Hilfe nehmen der Hände zum Teil erforderlich ist.
Kurz unterhalb des Gipfels gilt es nun, den gesamten Hang von Nord nach Süd zu überqueren. Der Weg in der Flanke ist nirgends breiter als 20 cm und neben einem geht es einen sehr steilen Abhang, der um die 100% Neigung aufweist hinunter. Zum Teil ist der Weg etwas schief, so dass man hier schon sehr trittsicher sein sollte. Am Ende der Traversierung kommt man unvermittelt auf ein weit flacheres Wiesland. Dies ist der Südhang des Piz Campasc. Auf der Grashalde steigen wir gegen Norden die letzten Meter zum Gipfel auf. Vermutlich kommt nun auch daher der Name "Campasc". Ich verwette etwas, dass dies vom lateinischen Wortstamm "Campo", also von " Feld" herrührt. Und in der Tat hat man auf dem Gipfel oben nach dem schmalen steilen Aufstiegspfad richtig Auslauf. Fast könnte man Fussball spielen. Die auf dem Gipfel äsenden Ziegen wären davon aber sicherlich nicht sehr angetan. Zudem sind wir hier aufgestiegen, um diesen einzigartigen Rundblick zu geniessen. Das 360° Panorama ist wundervoll. Im Norden sieht man durch das ganze Val Bernina bis zum Piz Ot hinter Samedan. Rechts davon der Piz Lagalb und die Forcla di Livigno. Im Osten hat man die fast einen Kilometer tiefer liegende Passtrasse des Bernina, die sich durch Sfazu schlängelt zu Füssen. Gegen Süden kann man an klaren Tagen bis ins Veltlin hinein sehen. Häufig liegt aber ein Dunstschleier über den südlichen Alpen, so dass die Sicht etwa ab Höhe Miralago recht trüb wird. Im Westen sieht man die südlichen Gletscher des Berninagebiets, die fast allesamt schon auf italienischem Gebiet liegen. Der Blick zum Berninamassiv indes wird durch den Piz Cambrena und Piz Caral versperrt. 300 Meter unter uns der Lago Bianco in seiner vollen Grösse. Der Abstieg erfolgt auf derselben Route, wie der Aufstieg.
Das Fazit: Meine Tourenbegleiterinnen waren der Ansicht, dieser Weg dürfte nicht mehr als weiss-rot-weiss bezeichnet werden, sondern müsste als weiss-blau-weiss; also als alpiner Weg bezeichnet werden (Wanderwegmarkierungen in der Schweiz). Ich denke, dass der Weg in der Tat ein Grenzfall darstellt. Nach Definition könnte man darüber tatsächlich streiten, ob es ein blauer oder ein roter Wanderweg sein soll. Eines ist aber ganz sicher: Leute ohne ausreichend Bergwandererfahrung sollten die Finger davon lassen.



Bilder, Fotos und Eindrücke der Tour


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