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St. Moritz Bad - lej da l' ova cotschna - piz da l' ova cotschna


wandern im Engadin, Kartenausschnitt - zum vergrössern klicken
Wanderung vom Hallenbad St. Moritz über die Nordflanke des Rosatschmassivs südlich von St. Moritz hoch zu einem der Schönsten Aussichtspunkte überhaupt: Dem Piz da l' ova Cotschna

Zeit : 5 h
Höhenmeter : 948 m
Distanz : 5 km

Fotos und Eindrücke der Tour
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Der Piz da l' ova cotschna ist wohl einer der schönsten Aussichtspunkte überhaupt. Dabei erscheint besonders attraktiv daran, dass dieser Blickwinkel auch nicht annähernd mit einer Bahn erreicht werden kann. Wer diesen Blick haben möchte, wird notgedrungenermassen hoch laufen müssen. Entsprechend schwach besucht ist der Weg. Unsere Tour zum Piz da l' ova Cotschna beginnt in St. Moritz Bad. Viele Wege führen hinauf. Ich empfehle hinter dem (immer noch geschlossenen!) Hallenbad St. Moritz oder hinter dem ClubMed Hotel Stahlbad zu starten. An beiden Einstiegstellen gibt es Parkplätze. Wer den Öffentlichen Verkehr bevorzugt, erreicht St. Moritz Bad am Besten mit dem Ortsbus von St. Moritz.
Der Wegweiser zeigt Richtung "Piz da l' ova Cotschna" und "Piz Mezdi" Der Weg bleibt bis fast zuoberst derselbe.
Durch einen typischen Arvenwald geht es das erste Stück hoch. Viele Wege gibt es da. Die sind zum Teil sehr gut ausgebaut. Zum teil findet man senkrechte Abkürzungen. Laufen Sie durch, wo sie Wollen, am Ende kommen Sie schon am rechten Ort an. Die einzige Abzweigung, die Sie nicht verfehlen dürfen ist wiederum mit einem Wegweiser ausgeschildert. Wenn Sie da lang gehen, kommen sie nämlich auf den Lej dals Chöds (rom. Hahnensee).
Unweit dieser Abzweigung gibt es eine sonderbare Tafel. Ein weiss-rot-weisser Pavatex - Pfeil, der uns vom gepflegten Weg auf eine steinigere Piste lotsen möchte. Dieser Aufforderung leisten wir, auch wenn es kein offizieller Wegweiser ist, Folge. Bald darauf kommen wir zu einem Bänkchen, von wo aus ein Weg senkrecht hochgeht. Dieser Weg ist wiederum mit einem Wegweiser markiert, der den Weg Richtung Mezdi und ova cotschna weist. Bald hinter dieser Abzweigung wird der Weg nun für das Engadin sehr speziell. Er führt durch einen Abschnitt, in der Erlen wachsen. Ein wunderschönes Erlebnis. Der Weg wird steiniger und es gibt das eine oder andere Rinnsal, dass manchmal auf dem Weg läuft.
Allgemein führt der Berg sehr viel Wasser und man kann überall immer wieder Wasser aus dem Felsen austreten sehen. Später mehr dazu.
Im Momment möchte ich vor allem darauf hinweisen, dass die relativ stark verwitterten Plutonite (Das ganze Massiv besteht praktisch ausschliesslich aus Diorit) in Verbindung mit dem Wasser recht rutschig werden.
Von hier aus haben wir nun zum ersten Mal ein paar schöne Aussichten Richtung St. Moritz und Unterengadin. Bald aber lassen wir auch diesen Abschnitt hinter uns. Die Vegetation wechselt nun von Bewaldetem Gebiet in eine Steppe. Ein ungewöhnliches, schilfartiges Gras dominiert hier die Flora. Gegen Herbst ist der Weg meistens mit einer Motorsense frei gemacht. Im Sommer kann es allerdings sein, dass man den Pfad im Hüfthohen Gras fast nicht mehr findet. Dann sind Lange Hosen auf jeden Fall eine Gute Idee. Hier nun kommen zwei etwas hohe Tritte. Der Weg führt westwärts über eine kleine Kuppe. Nun treten wir den 4. Abschnitt unserer Wanderung an. Dieser führt uns einen steilen hang mit Nordwestlicher Exposition im Zick Zack hoch. Zunehmend kommen wir in einen Kessel hinein. Die Vegetation beginnt spärlicher zu werden, und von Geröllhalden abgelöst zu werden. Dieser Abschnitt ist vermutlich der körperlich anstrengendste der Tour. Kurz bevor wir auf ein Plateau mit einem Schmelzwasserseelein, dem lej da l' ova cotschna. Kommt ein Wegweiser, der nun die Richtung "Piz Mezdi" von "ova Cotschna" trennt. Der Geologisch interessierte Wanderer sollte hier seinen Blick schnell nach links oder besser gesagt Richtung Osten Wenden. Dort verläuft nur wenige Meter oberhalb des Weges Richtung Piz Mezdi eine Quarzader von recht beeindruckendem Ausmass.
Allgemein sollte man einmal die Augen für den, wenn auch sehr gewöhnlichen Stein, den Diorit, auftun. Am Rosatschmassiv kann man immer wieder die sehr typische Erosionsverformung Plutonischer Gesteine sehen. Die Typischen Formen, die allmählich überall runde werden, kann man hier am nakten Felsen gut ablesen. Man findet Auskristallisierungen in diesem Plutoniten (langsam abgekühlter Magmatit) vor, der von sehr feinen bis zu recht groben Korngrössen reicht.
Unser Weg führt uns Richtung rechts. Wir traversieren einen kleinen Felsen, und kommen dann schon bald zum kleinen, von Gletschermilch genährten Lej da l' ova cotschna. Lej da l' ova Cotschna, Piz da l' ova cotschna – was soll das eigentlich heissen? Zu Deutsch See (lej) oder Spitze (piz) des roten (cotschen) Wassers (ova). Und hier steht etwas von weissem Wasser im See ... Ja aber; Ja wie ... Tja, das ist leider so. Der See ist ein Gletschersee. Er wird von einem Blockgletscher, der gleich hinter dem See beginnt, gespiesen. Kurz oberhalb des Blockgletschers hat es auch noch einen kleinen "normalen" Gletscher. Den kann man allerdings vom Tal aus besser ausmachen als von hier. Ich kann mich noch gut erinnern, dass das Gletscherfeld sehr viel grösser war, als ich ein kleiner junge war. Von unserem Wohnzimmer aus hat man nämlich geradewegs dort hin gesehen.
Wie das Schmelzwasser der Gletscher, die so genannte Gletschermilch, zu ihrer Trübung kommt, wurde auf dieser Webseite schon diverse male erläutert. Es handelt sich um ganz feinen Steinstaub, der entsteht, wenn der Gletscher über das Gestein in seinem Bett hinweg fliesst und es zurecht schleift. Im relativ ruhigen See trennt sich die Emulsion dann und es entsteht ein ganz feiner Niederschlag. Ein extrem feinkörniger Sand – eher fast ein Schlick. Sehen Sie mal genau an den Seegrund. Lebewesen haben bizarre Spuren in dieses feine Medium gezeichnet.
Aber wie kommt es nun zu dem "rot" in der Bezeichnung? Nun, wie schon weiter obern erwähnt ist der ganze Berg über und über übersäht mit kleinen Quellen. Tatsächlich ist das Massiv ein riesiger Wasserspeicher, der die Quellen in St. Moritz Bad speist. Das Quellwasser von St. Moritzer Wasser ist recht eisenhaltig. Also rot – vom Rost (Eisenoxyd). So kam der Berg zu seinem Namen. Wenn wir vom weissen See des roten Wassers :–) weiter Richtung Westen gehen, führt der Weg bald an zwei kleinen Tümpeln vorbei. Hier handelt es sich um Regen oder Quellwasser, und die rötliche Färbung lässt sich hier doch erkennen. Kurz dahinter steigt der Weg noch einmal für die letzten 70 Höhenmeter an. Zunächst drei Kehren die Ostflanke des Piz da l' ova Cotschna hoch und dann über den Südlichen Grat zum Gipfel.
Erst jetzt werden sie Feststellen, dass ich Ihnen eingangs ganz bestimmt nicht zuviel versprochen hatte. Der Blick ist Atemberaubend. Die Oberengadiner Seenkette liegt uns direkt zu Füssen. Auf dem höchsten Punkt gibt es einen Pfosten mit einem Gipfelbuch. Dort können sie ihren Besuch verewigen.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich mir die 2 Kilo Teleobjektiv bis 500mm Nennbrennweite (an der Eos 20d effektiv 800mm) wirklich antun soll. Zumal gerade Jagdzeit war, und ich nicht erwarten konnte, Wild zu sehen. Ich habe es aber nicht bereut. Ein paar ganz schöne Nahaufnahmen von den Dörfern konnte ich an diesem Tag mit nach hause nehmen. Und das mit dem Wild stimmt ja so auch nicht ganz (s.o.).
Leider müssen wir auf demselben Weg absteigen, wie wir aufgestiegen sind. Wenn sie mit dem Öffentlichen Verkehr angereist sind, ist es allerdings empfehlenswert, unter dem Erlenwäldchen, bei der Bank nach rechts zu gehen. Sie kommen so auf den Muottas da Schlarigna. Ein wunderschöner Höhenweg ist das, der Sie über die Alp Staz nach Celerina führen wird. Da wir aber unten in St. Moritz Bad unseren Fahrbaren Untersatz stehen haben, müssen wir fast zwangsläufig nach St. Moritz absteigen.



Bilder, Fotos und Eindrücke der Tour


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