Samedan - Piz Padella - Samedan
Zeit : 4 h
Höhenmeter : 1154 m
Distanz : 14 km
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Es Empfiehlt sich, die Wanderung im Sommer früh morgens zu
beginnen. Das erste Stück des Aufstieges findet an einem Hang
statt, der sehr steil, sonnig und windstill ist. Ich schwitze mir immer
fast die Seele aus dem Leib da. Dafür gewinnt man sehr schnell
an
Höhe. Der Weg auf den Piz Padella oberhalb von Samedan beginnt
bei
der reformierten Kirche San Peter, zuoberst von Samedan. Der Weg
führt senkrecht hoch an der Wasserfassung von Samedan vorbei.
Zunächst ist es noch eine ungeteerte Bergstrasse. Schon bald
erreichen wir den Waldrand. Nach zwei Kurven durch den Wald endet die
Strasse. Wir stehen nun an der auf Peidra Grossa – dem Dicken
Stein. Von Hier aus führt nun ein steiler Waldweg im Zick Zack
durch den Lärchenwald. Wie schon gesagt, gewinnen wir hier
unheimlich schnell an Höhe. Schon bald lichtet sich der Wald,
die
Bäume werden kleiner und spärlicher, Bis wir auf
offenes
Wiesland oberhalb der Baumgrenze treffen. Hier gibt es eine kleine
private Alphütte. Rechts davon stehen wir an einer Kreuzung.
Ein
horizontaler Weg kommt von der östlich gelegenen Alp Muntatsch
her. Er traversiert den Hang horizontal und geht weiter Richtung Suot
Padella. Ein anderer schöner Weg, der zur Via Engiadina
gehört.
Achten Sie darauf, dass sie hier senkrecht weiter gehen. Auch wenn der
Weg nicht auf Anhieb ersichtlich ist. Sie werden ihn
Spätestens
bei der Viehtränke wiederfinden. In ähnlichem Stil
wie bis
anhin geht es weiter. Der Unterschied ist lediglich, dass es jetzt
keinen Wald mehr gibt, und die Temperaturen etwas angenehmer ausfallen.
Oben angekommen sind wir auf einem Durchgang. Links von uns ragt unser
Ziel, der Piz Padella gegen Himmel, rechts erhebt sich das
Gelände
etwas sanfter gegen Cho d’ Valetta (Kopf des
kleinen Tals).
Wir stehen auf Panau. Hier steht abermals eine (sehr kleine)
Berghütte. Den Samedanern Kindern wird erzählt, dass
hier der
„Samichlaus“ (Nikolaus) herkommt. Rechts von der
Hütte
können Sie tiefe Dolinen erkennen. Ich vermute dass die
Karstformation durch den lokal vorhandenen Kalkstein, oder auch Gips,
der in Lösung ging zum Einsturz gebracht wurde. Der Eine
Trichter
hat jedenfalls eine beachtliche Tiefe und Steilheit.
Auf Panau treffen wir auch auf einen Wegweiser. Es gilt hier unbedingt,
diesem zu folgen. Nicht wie gewisse Besserwisser, die Richtung Valletta
da Samedan losmarschiert sind, in der Meinung es gehe dort zum Piz
Padella hoch. Wegen dieses Irrtums stimmt jetzt der Track nicht
ganz… Immerhin, auch dieser Weg geht, er ist aber steil und
nirgends angegeben.
Jetzt kommt ein spezieller Teil. Es gibt fast nur noch Steine. Am weg
finden wir verschiedenste Formen von Sedimenten auf kleinstem Raum. Wer
glück hat, kann hier auch Versteinerungen finden. Sie sollten
aber
bedenken, dass diese meldepflichtig sind, und nicht Ihnen
gehören.
Durch einen Kamin mit hohen Felsen links und rechts des Weges Geht es
im die letzten Kehren hoch. Nun kommt noch die Passage durch eine Steil
abfallende Stelle. Wer leicht schwindlig wird, schaut hier besser nicht
nach unten. Und dann stehen wir auf dem Gipfel. Die Strapazen hinauf
werden mit einem Wunderschönen Ausblick auf das Oberengadin
und
die Berninaberge belohnt.
Hinunter geht es nun in Richtung Celerina. Zuallererst kommt eine sehr
steile Stelle. Dort gibt es Seile, um sich festhalten zu
können.
Und nachher im Zick Zack aus talwärts. Wir folgen den
Wegweisern
nach Alp Clavadatsch. Auch wenn manchmal nicht auf den ersten Blick
ersichtlich ist, wo der Weg uns jetzt wieder hin führt. Einmal
geht er bis fast nach Südwesten bist man fast auf Marguns
steht,
dann wieder über Samedan hin, bis man glaubt bald wieder in
Panau
anzukommen. Das Gelände ist recht steil, Mit diesen
Ausgedehnten
Serpentinen kommen wir aber halbwegs Knieschonend auf der schmucken Alp
Clavadatsch an. Auch diese Alp ist in Privatem Besitz. Die meisten
Alpen auf Samedaner Boden gehören heute der
Bürgergemeinde
und werden von dieser an ihre Bürger Vermietet. Aber die
Wartelisten sind lange. Sehr lange. Glücklich wer eine
bekommen
hat….
Von der Alp Clavadatsch, eine Waldlichtung auf knapp unter der obersten
Baumgrenze, gehen zwei Wege ins Tal: Der eine Steil, der andere
ausgedehnt. Wer die Steile Variante wählt, sucht im Zaun zum
unteren Waldteil der Lichtung den Durchgang. Und hat den Weg wieder.
Wer den Ausgedehnten Weg wählt, folgt den Reifenspuren. Und
kommt
so in Richtung Südwest auf Celeriner Boden wider in den Wald.
Auf der Alp Clavadatsch hat es übrigens fast immer Murmeltiere.
Auch wenn das schon in den Verhaltensregeln zum Naturschutz in den
Bergen erwähnt wird, möchte ich das hier aus
gegebenem Anlass
nochmals erwähnen. Pflücken Sie keine Blumen oder
andere
Pflanzen. Sie befinden sich hier in ganz Explizitem
Pflanzenschutzgebiet, und müssen mit harten Strafen im Falle
der
Zuwiderhandlung rechnen. Abgesehen davon sind die Blumen
schöner
in den Wiesen anzusehen, als halbverwelkt in einem mickrigen Strauss.
Zudem erfreuen sich dort auf den Wiesen viel mehr Geschöpfe
über ihre Pracht. Und hier unterhalb von Clavadatsch kann man
eine
Heerschar von ganz verschiedenen, zum teil sehr seltenen Alpenblumen
finden. Ich erwähne das so ausführlich, weil man
genau in
dieser Schutzzone des Öfteren Frevler beobachten kann. Und
manchmal hätte ich nicht schlecht Lust, die Leute anzuzeigen.
Je nachdem, ob man sich für den langen, nicht sehr steilen Weg
über den Schiesstand Celerina, oder den steilen, kurzen weg
über die Naturfreundehütte entscheidet,
früher oder
später steht man auf einem Waldweg, der im Winter die Skipiste
von
Marguns nach Samedan darstellt.
Am unteren Waldrand wird dieser Weg zu einer kleinen Strasse, der wir
folgen, bis wir wieder beim Skilift Survih in Samedan, leicht unterhalb
der San Peterkirche ankommen.
Bilder, Fotos und Eindrücke der Tour