Talstation Lagalb - Val Minor - Lej Minor - Umrundung Lagalb
Zeit : 3.5 h
Höhenmeter : 400 m
Distanz : 10 km
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Unsere Wanderung startet auf dem Parkplatz Lagalb. Dort Können wir im Sommer unser Auto eigentlich auch Quer parkieren. Hinter der Talstation Lagalb an der Südöstlichen Ecke geht ein Pfad hoch. Es gibt am Anfang zwar noch einen Wegweiser, aber am Anfang kann man den Weg nur erahnen. Unser Ziel ist aber sowieso klar: Der Taleingang zwischen dem Piz Lagalb und dem Piz Alv.
Dies ist das Val Minor. Dessen Name Etymologisch nicht ganz schlüssig geklärt werden kann. Der Romanische Namensforscher Andrea Schorta leitet den Namen in seinem Buch "Wie der Berg zu seinem Namen kam" das Wort Minor direkt aus dem lateinischen "minor" - kleiner (Diminuitiv von klein) ab. Das tönt sehr plausibel. Wäre da nicht die Tatsache, dass im Val Minor in frührer Zeit eine Erzmine betrieben wurde, in der, allerdings nur geringe Mengen, Blei und Silber abgebaut wurde. So zweifeln gewisse Quellen an Schortas Auslegung und behaupten, Minor stamme von Mine. Den Beweis bleiben sie allerdings schwach. Eine Dritte, wieder mehr Schortanahe Interpretation ist, dass der Begriff von "felsig" stammt.
Wie schon erwähnt ist der Eingang des Val Minor links vom Piz Alv flankiert. Besonders von weiter hinten aus dem Minortal gesehen kann man diese Namensgebung gut nachvollziehen. Der Fels am Piz Alv ist auffällig weiss. Interessant am Piz Alv ist die Tatsache, dass er aus Sedimenten besteht. Ablagerungsgesteine also. Namentlich Kalk. Und das inmitten von ansonsten Plutonischem Gestein. Als Plutonite bezeichnet man Magmatische Gesteine, die in einer kühler werdenden Magmamasse langsam auskristallisieren. Ein ganz typischer Vertreter der Plutonite ist der Granit oder der Diorit. Dazu kommt, dass dieser Sedimentlock irgendwann in Geologischer Zeit gekippt sein muss. Logischerweise sind Sedimentschichten umso jüngeren Datums, je weiter oben sie liegen. Am Piz alv finden sich aber die jüngsten Ablagerungen unten am Fuss und die ältesten oben auf dem Gipfel. Dort kann man richtig bizarre Formen finden, die die Erosion aus dem Kalk geschliffen haben. Aber dorthin führt kein Weg.
Wir indes folgen dem gegebenen Weg ins Val Minor hinein. Die "Schutthalde" rechts von uns ist der Piz Lagalb, ein bei fortgeschrittenen Skifarern sehr beliebter Berg. Seine Nordflanke verspricht eine schwarze Skipiste auf allerhöchstem Niveau. Für die wirklich guten Fahrer. In den letzten Jahren musste die Bergstation wegen des schwindenden Permafrostes neu verankert werden. Hier aus dem Val Minor kann der interessierte den Zustand des Untergrundes des Berges Lagab erahnen.
Vorbei am tosenden Wildbach, der im Vorderen teil der Val Minor ein Beeindruckendes Tobel in den Grund gefressen hat, kommen wir über grüne Almen langsam in ein Gebiet das offensichtlich von des öfteren von Steinschlag heimgesucht wird. Über eine ausgedehnte Geröllhalde kommen wir zuhinterst im Tal zum Lej Minor. Dem Ursprung des Baches. Hier ist es meistens ein wenig windstiller. Deshalb sicher ein guter Ort zum Mittagessen.
Nach hinter dem See geht südlich der Weg über einen kleinen Sattel der Flanke des Piz Lagalb lang. Nach nur wenigen Metern aufstieg eröffnet sich uns hier ein herrlicher Anblick auf das Obere Val Poschiavo (Puschlav).
Von hier nun folgen wir der Flanke des Lagalb gegen die Berninapasstrasse. Wer Mag, kann über den Gianda Lagalb einem nochmals um etwa 300 Meter ansteigenden Wanderweg Folgen. Dies ist die schönere, aber auch deutlich anstrengendere Variante. Man kann auch absteigen und über Trampelpfade (stellenweise kein richtiger Weg, nicht immer markiert) auf der Pas-chüra Lagalb rund um den Berg zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz der Talstation Lagalb gelangen. Allerdings ist dieser Weg nicht immer sehr angenehm da er stellenweise nur wenige Meter neben der Bernina Passstrasse entlang führt. Was nicht gerade Prickelnd ist, und für den längeren Weg über den Lagalb spricht.
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