Bever - Chamanna Jenatsch CAS
Zeit : 4 ½ h
Höhenmeter : 944 m
Distanz : 14 km
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Die Wanderung zur Chamanna Jenatsch ist nicht extrem anspruchsvoll, was die Höhenmeter betrifft, dafür umso anspruchsvoller, was die Distanz betrifft. Die Val Bever ist schon sehr lang. Wir wollen es darum auch niemandem verübeln, wenn er den Weg bis Spinas (Dort wo der Zug ins Albulatunnel eintritt) mit dem Zug bewältigt. Die kleine Station Spinas wird per "halt auf Verlangen" bedient. Das heisst, nachdem man in Bever abgefahren ist, muss man wie im Bus den Knopf zum Aussteigen drücken. Dann hält der Zug in Spinas an. Wer sich die Stunde mehr Laufen zutraut, kann auch schon von Bever aus starten. Einen Abstecher ist das vordere Val Bever allemal wert.
Gleich hinter dem Bahnhof und dem Restaurant zieht der Weg ein wenig steiler an als bis nach Spinas. Hier geht es hoch zum Suvrettapass und eben zur Chamanna Jenatsch.
Hatte man vorne im Beversertal bis Spinas noch recht viel Begleitung von ganz Familien, Velofahrern, Wanderern, Spaziergängern und Hundehaltern, droht es jetzt doch recht einsam zu werden. Denn der hintere Teil der Val Bever ist in jede Richtung relativ weit von dem Haupttal weg, und ist ausser der Haltestelle Spinas auch mit der Bahn nicht erreichbar. Das macht aber das Tal für unsereinen umso attraktiver. Durch die wenigen Störungen da hinten kann es auch gut sein, dass man Wild beobachten kann.
Dem stetig leicht ansteigenden Weg folgen wir. Die Strasse ist bis zur Alp Suvretta sehr gut ausgebaut, schliesslich müssen die Hirten und Bauern irgendwie dahin kommen. Bis zur Alp überqueren wir den Beverin Bach zweimal. Nach der Alp geht es dann auf einem Pfad in hügeligem Gelände gegen das Hintere Ende der Val Bever. Schnell wird einem klar, dass der vor einem liegende Piz Taunter Ovas die Stelle markiert, an der das Tal nach Norden abbiegt und dann steil ansteigt.
Und so ist es auch. Nachdem man sich 4 Stunden mehr oder weniger waagrecht bewegt hat, zieht das letzte Stück vor der Hütte recht an, und kann dann auch noch recht anhängen.
Nach etwa einem halbstündigen Aufstieg erreicht man auf einer Kuppe die Chamanna Jenatsch cas (club alpin svizzer) also die Jenatschhütte sac (schweizerischer Alpinclub). Der frischgebackene Hüttenwart Heini Neukom heisst sie mit seinem selbstgemachten Lärchensirup willkommen. Und da mir der Fortbestand der Lärchen am Herzen liegt, werde ich jetzt hier auch nicht verraten, wie man das macht. Auf jeden Fall wird sie Herr Neukom fürstlich bewirten und ihnen ein unvergessliches Erlebnis bieten.
Spekulieren sie nicht damit, an einem Tag zur Hütte und zurück zu wandern. Dazu ist es zu weit. Eine Übernachtung in der SAC Hütte Jenatsch ist sowieso ein lohnendes Erlebnis.
Nach einer erholsamen Nacht in der Hütte geht es an den Rückmarsch. Man könnte auch über die Fuorcla d' Agnel und die Val d' Agnel nach La Veduta auf dem Julierpass übersetzen und von dort mit dem Postauto zurück ins Engadin fahren. Der Weg ist ein paar Kilometer kürzer, führt aber durch Wegloses Gelände, das neuerdings dennoch weiss-rot-weiss gekennzeichnet ist. Also ohne Alpine Gefahren (Klettern oder Gletscherüberquerungen). Als wir zurück wollten, war es jedoch nicht ganz sicher, ob es gewittern würde. Also schien uns der Weg unten im Tal sicherer, als in den Felsen. So sind wir einfach den gleichen Weg zurück marschiert.
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